1930 Vereinsgründung durch Karl Baur, Friseurmeister. Zunächst als reiner Fussballverein; erster unregelmäßiger Spiel und Trainingsbetrieb. Aus den Jahren 1930-1936 sind keine
schriftlichen Aufzeichnungen vorhanden. Ein Teil der folgenden Informationen stammen aus der mündlichen Überlieferung unseres verstorbenen Ehrenvorstandes Karl Baur.
1931 Einsatz des geregelten Fussballspielens bei Freundschaftstreffen auf dem früheren Tuchbleicheplatz beim Tuchhäusle. Grösse des Platzes ca. 80x50m . Dabei kam es zu ständigen
Klagen der Anlieger, schließlich wurden 5,- DM/Jahr Schadenersatz für jedes Grundstück gezahlt.
1932 Beitritt zum Verband "DJK" Deutsche Jugendkraft. Eine Riege für Leichtathletik und Turnen wurde aufgestellt. Allerdings war das Herumlaufen in Sportkleidung innerhalb der
Ortschaft verboten. Im DJK-Verband wurde um Punkte gespielt, die damaligen Gegner waren Obernau, Oberndorf, Wendelsheim, Bieringen, Wachendorf und eine Reutlinger Mannschaft. Wendelin Maurer
erinnerte sich an das erste Spiel in Obernau das mit einer Packung von 11:0 endete. Torwart damals war Anton Leins.
1933 Max Ellsässer, Stammverteidiger, verunglückte bei Waldarbeiten; der erste Tote des jungen Vereins. Zur Verstärkung der 1. Fussballmannschaft wirkten in diesen Jahren auch
Gastspieler aus Rangendingen und Wachendorf mit. Ohne weitere Formalitäten war dies bei Vorlage des Spielerpasses möglich. Erinnert sei hier an die Fussballfreunde Gebr. Lenz, Anton Schilling,
Mühle-Michael und Josef Biener, der auch später noch oft auf dem Sportplatz anzutreffen war.
1934/35 Neben dem Fussballspielen musste ständig auf dem Sportgelände mit Pickel und Schaufel gearbeitet werden. Spielerausfälle entstanden durch Einberufung zum Arbeitsdienst und
zur Wehrmacht.
1936 Die
DJK-Vereine waren aufgelöst. Es folgte die Übernahme in den Süddeutschen Sportverband als Turn-und Sportverein Hirrlingen. Erste schriftliche Aufzeichnungen entstanden. U. a. eine Eintrittserklärung
(siehe Bild rechts) und eine 1. Satzung vom 6.12.1936 eine Beitragsrechnung vom Verband, die immerhin schon 72,-RM zahlbar in 4 Raten aufweist und eine Bestandserhebung 1936 mit 19 Sportausübenden.
Im Adlersaal wurden für die Gymnastikghruppe 70qm Fläche zu einer Jahresmiete von 15,- RM gemietet.
1937 Bei der Jahresmeldung 1937 erschienen 232 männliche Teilnehmer Gymnastik und 22 männliche Teilnehmer Fussball. Am 17./18. Juli 1937 Teilnahme am 1. Kreisfest Kresi Achalm der
Turner. Ein 2. Preis wurde errungen.
In diesem Jahr verhandelten Vorstand Karl Baur und Oberlehrer Bosch mit dem Bürgermeister Schmid erstmals über den gewünschten Bau einer Turnhalle. Darüber wurde auch im Kultusministerium Stuttgart
verhandelt; konkrete Ergebnisse wurden jedoch nicht erzielt. Spieler der 1. mannschaft befanden sich bereits bei der Wehrmacht.
Eine 15 Mann starke Jugendmannschaft konnte bereits schöne Erfolge aufweisen. Trainer und Betreuer war Ignaz Huber.
1938 Bereits eingeschränkter Spielbetrieb. Neben Wehrmacht und Arbeitsdienst waren auch einige Fussballer zivildienstverpflichtet am Westwallbau. Trotzdem konnte Vorstand Baur 45
Mitglieder am 6. Februar 1938 zur Generalversammlung einladen.
1939 Der Sportbetrieb beschränkte sich sich auf Fussballspiele der Jugendmannschaften. Kriegsausbruch alle Aktiven wurden einberufen.
1940 Im Sommer spielte noch eine Jugendmannschaft um die Bannmeisterschaft in Tübingen, das damals die Tübinger hoch mit 6:0 gewinnen konnte. Im Bilde die letzte Fussballmannschaft
im Kriegsjahr 1940/41. Von diesen 11 Freunden sind 5 im Kriege gefallen. Ägidius Biesinger wurde so verwundet, dass er nie mehr Fussball spielen konnte.
Die Namen von oben links nach rechts unten:
Ägidius Biesinger, Ludwig Ellsässer, Hermann Saile, Karl Kurz, Willi Kessler
Rupert Zug, Hans Zug, Karl Mayer,
Josef Waller, Rudolf Biesinger und Willi Zug.
1941 bis August 1945 ruhte der gesamte Sportbetrieb.